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Sportlicher Orientierungslauf

Eines der Grundbedürfnisse von uns Menschen, ist es, über sich hinauswachsen und sich immer wieder weiterentwickeln zu wollen. Wir wollen Neues entdecken und uns immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Das gilt sowohl für den sportlichen Bereich, als auch für den geistigen. Das ist einer der Gründe, warum Orientierungsläufe so beliebt sind. 

Denn hier kann man sein Lauftraining und das Wachstum im Bereich körperlicher Fitness mit einem Training der Sinne, Abenteuer und Naturerfahrung kombinieren. Im Grunde ist es eine Kombination aus Lauftraining mit der Begegnung wilder Tiere, dem Zusammensein in  lustiger Gesellschaft und dem Lösen interessanter logischer Herausforderungen. Welche andere Sportart kann das schon bieten.

Was ist Orientierungslauf?

Orientierungslauf ist eine Sportart, bei der die Teilnehmer mithilfe eines Kompasses und einer Karte Kontrollpunkte in einem unübersichtlichen Gelände finden müssen. Die Wettbewerbe finden in der Stadt, im Wald oder auf dem Lande statt. Bei der klassischen Variante laufen die Athleten und versuchen gleichzeitig eine körperliche wie auch eine geistige Höchstleistung zu vollbringen. Es geht also sowohl um körperliche Fitness, als auch um das Orientieren mit Karte und Kompass im Gelände.

Gewonnen hat derjenige, der alle Punkte findet und als Erster im Ziel ankommt. Die wichtigsten Eigenschaften eines Orientierungsläufers sind Geschwindigkeit und Routenwahl.

Die Geschichte des Orientierungslaufs

Der Begriff Orientierungslauf wurde 1886 von den skandinavischen Militärs geprägt. Er bezieht sich auf das Navigieren mit einer Karte in unbekanntem Terrain. Der Orientierungslauf für Zivilisten begann 1918, als das Interesse an der Leichtathletik so stark sank, dass man sich etwas überlegen musste, um die jungen Leute wieder dafür zu motivieren. Dafür war der Orientierungslauf perfekt und seitdem erfreut sich dieser Sport immer größerer Beliebtheit.

Welche besonderen Herausforderungen hält der Orientierungslauf parat?

Eine der größten Herausforderungen beim Orientierungslauf ist die Bodenbeschaffenheit. Man hat keine Bahnen und oftmals auch keinen festen Untergrund. Wurzeln, Schlaglöcher, Steine, Schlamm, Pfützen, all dies kann im Weg sein. Zudem ist es viel anstrengender, auf sehr weichem Boden zu laufen, als auf einer festen Aschebahn. Sie können dies testen, indem Sie an einem Sandstrand trainieren. Übertreiben Sie es nur nicht, denn diese Art von Training kann leicht zu Übertraining führen.

Außerdem verändert sich die Oberfläche ständig. Pfad, Wald, Moor, Steine, Äste, Baumstämme. Es ist unmöglich, ein universelles Bewegungsmuster zu entwickeln. Der Körper passt sich anders an, er beginnt, die Ausdauer auf eine Art zu trainieren, die man mit einem “normalen” Lauftraining niemals erreichen würde.

Weit mehr als nur laufen!

Laufen ist die eine Seite des Orientierungslaufs. Nicht weniger wichtig ist die Kopfarbeit: Schnelligkeit der Entscheidungsfindung, Aufmerksamkeit, räumliches Vorstellungsvermögen, die Fähigkeit, mehrere Gegenstände gleichzeitig im Kopf zu behalten und schnell zu finden. Ohne diese Eigenschaften kommt man bei einem Orientierungslauf nicht weit.

Die Athleten orientieren sich an einer Karte, auf der Straßen, Wälder, Lichtungen, Sümpfe, Klippen, Gruben und Hügel, in manchen Fällen sogar Bäume, eingezeichnet sind. Diese Informationen müssen aufgenommen und in sekundenschnelle in einen Entscheidungsprozess umgesetzt werden. Wo laufe ich hin? Wie komme ich dort am schnellsten hin? Wie spare ich dabei noch Energie? 

Das Gehirn löst mehrere Aufgaben auf einmal

Sie analysiert die Karte und notiert die typischen Merkmale des Geländes: “Rechts befindet sich eine Lichtung, nach 200 Metern biegt der Weg nach links ab, und am Ende der Schlucht befindet sich ein Kontrollpunkt.

So erhalten Sie eine Vorstellung davon, wie das Gelände in Wirklichkeit aussehen wird: wie dicht der Wald ist und wie weit man ihn sehen kann, welche Orientierungspunkte gut und welche schlecht zu sehen sind, wie schwer es ist, auf dem Gelände zu laufen, usw.

Sie sollten sich Orientierungspunkte merken und wissen, wo Sie sich im Verhältnis zu ihnen befinden, damit Sie sich nicht verirren. Man muss auf seine Füße achten, um nicht zu fallen oder gegen einen Baum zu prallen. Sie müssen die Karte im Auge behalten, um die Orientierung nicht zu verlieren..

Der Psychologe George Miller veröffentlichte 1955 einen Artikel, der die Ergebnisse einer Studie über die menschliche Aufmerksamkeit enthielt. Er fand heraus, dass der durchschnittliche Mensch 7 Objekte oder Daten gleichzeitig im Kopf behalten kann. Diese Zahl kann jedoch durch Schulungen erhöht werden. Ein starker Orientierungsläufer hat bis zu 11 Dinge gleichzeitig im Kopf, also eineinhalb Mal mehr als ein normaler Mensch. Manche Orientierungsläufer planen ihren Weg zum nächsten Kontrollpunkt, noch bevor sie den ersten erreicht haben.

Das scheint nicht allzu schwierig zu sein, aber berücksichtigen Sie die Geschwindigkeit. Können Sie sich eine Einkaufsliste für die ganze Familie einprägen, während Sie mit 12 bis 16/km joggen? Und dabei noch über Stock, Stein und Schlammpfützen hinweg einen Berg hinauf laufen? 

Es kommt auf die Gesamtübersicht an

Bei der Planung der Route zu Ihrem nächsten Ziel sollten Sie nicht nur den kürzesten Weg ermitteln, sondern auch Ihre Möglichkeiten richtig einschätzen. Sie können sich dafür entscheiden, direkt durch ein Moor zu gehen und 20 Minuten lang darin zu schwimmen. Oder Sie laufen einen Umweg, verlängern Ihre Strecke um einen halben Kilometer, landen aber auf dem ersten Platz, weil man auf einem Weg viel schneller ist, als wenn man bis zum Hals im Schlamm steckt. 

Es kommt also auf verschiedene Faktoren an: Man muss das Gelände richtig einschätzen, aber auch die eigene Kraft und die eigenen Fähigkeiten: Ausdauer, Schnelligkeit, fehlerfreie Analyse und Routenplanung. Dieser Ansatz bietet eine nahezu unendliche Vielfalt an Taktiken und Kursoptionen. Daher hat jeder Teilnehmer innerhalb eines Orientierungslaufs auch eine andere Strecke als all seine Mitstreiter. Erst die Zeit auf der Ziellinie zeigt, wer wirklich recht hat.

Varianten des Orientierungslaufs

Neben dem beschriebenen, klassischen Orientierungslauf gibt esnoch vier weitere Varianten, in denen Welt- und Europameisterschaften organisiert werden:

Der Ski-Orientierungslauf

Den Ski-Orientierungslauf gibt es als Postenlauf und als markierten Orientierungslauf.

Der Parcours dabei ist vergleichbar mit dem Sommer-Orientierungslauf, nur auf Skiern. Die Teilnehmer bewegen sich hauptsächlich auf Pisten, da es nicht einfach ist, mit Skiern durch das Gebüsch zu klettern. Wie beim Orientierungslauf im Sommer geht es auch beim Ski-Orientierungslauf darum, eine Reihe von Kontrollpunkten zu nehmen und als Erster die Strecke zu beenden.

Der Markierungs-Orientierungslauf

Dies ist die russische Form des Orientierungslaufs. Sie wurde entwickelt, da es recht kostspielig und kompliziert ist, ein Netz von Bahnen für eine bestimmte Richtung vorzubereiten. Um dem zu entgehen, kamen die sowjetischen Trainer auf die Idee, die Athleten einem einzigen Kurs folgen zu lassen. Die Teilnehmer finden Kontrollpunkte und müssen ihre Positionen auf der Karte markieren. Wird ein Punkt nicht korrekt markiert, erhält der Athlet eine Strafzeit. Das Endergebnis ergibt sich aus der Zeit, die für die Strecke benötigt wird, und der Strafe. Es ist die technisch anspruchsvollste Form des Orientierungslaufs und wird nur noch in Russland praktiziert.

Der Fahrrad-Orientierungslauf

Der Fahrrad-Orientierungslauf ist ähnlich wie der Winter-Orientierungslauf. Anstelle von Pisten sind Straßen und Geschwindigkeiten auf der Karte eingezeichnet, ebenso wie Gefahren für Radfahrer, wie z. B. Baumstämme.

Das Trail-O

Trail-O ist ein Orientierungslauf für Behinderte. Hierbei werden die Strecke und der Ablauf des Parcours vorgegeben, wobei die Teilnehmer herausfinden müssen. Welche der möglichen Strecken am ehesten der vorgegebenen auf der Karte entspricht. Diese muss nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen, sodass es oft keine perfekte Lösung gibt, sondern nur Annäherungen. Wer es schafft, die Route zu finden, die der auf der Karte am meisten ähnelt, und der dabei die wenigsten Fehler macht, gewinnt das Turnier. 

Da die Teilnehmer hierbei sehr unterschiedlich und auch unterschiedlich stark gehandicapt sind, werden die Rennzeiten nicht gezählt.

Der Sport entwickelt sich weiter und es werden weitere Disziplinen wie Kanufahren, Höhlen- und Labyrinth-Orientierungslauf, Sprints, Nachtorientierungslauf usw. eingeführt.

Unser Fazit

Orientierungslauf ist ein spannender Sport, bei dem Lauftraining mit spielerischen Momenten und logischen Herausforderungen kombiniert wird. Auch die Wettkämpfe in dieser Disziplin sind unterhaltsam und vor allem deshalb interessant, da es hier auf sehr unterschiedliche Fähigkeiten der Teilnehmer ankommt, sodass man nicht leicht vorhersagen kann, wer am Ende gewinnen wird. 

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